
“The Index of Conscience”: Kleidung und Mode im historischen Roman
Die Darstellung von historischer Kleidung in historischen Medien wirkt oft altbacken und klischeebelastet. Während sich schon seit Anbeginn des Internets auf Blogs und Youtube, später auch auf Instagram oder TikTok, eine immer größer werdende Szene an Kleiderhistoriker_innen und Näher_innen zusammentut, um über die lästigen Klischees aufzuklären und authentische, realistische Blicke auf Kleidung und ihre Stellung in historischen Gesellschaften anzubieten, baut das Genre weiterhin meist unreflektiert auf Altbekanntes. Und das ist nicht nur unangenehm zu lesen, weil es „falsch“ ist, sondern vor allem, weil es im Kern oft misogyne Züge aufweist, selbst dann, wenn es auf den ersten Blick einen feministischen Anstrich bekommen hat.
Im Zeitalter der Familiensaga, die oft um das Jahr 1900 einsetzt und ihre Held_innen bis in die Nachkriegszeit begleitet, ballen sich nun seit einigen Jahren diese Klischees, die aber schon seit Jahrzehnten durch das historische Genre wandern: Kleider sind zu eng und schneiden ein, Korsetts schnüren die Atemluft ab oder stechen mit den Streben gar zwischen die Rippen, Reifröcke sind schwer und verhindern Bewegungen, Hut- und Haarnadeln pieken in die Kopfhaut und kratzen, Stoffe sind so schwer, dass man sich kaum fortbewegen kann. Kurz gesagt: Kleidung ist ein Gefängnis, in dem vorwiegend weibliche Figuren ihr Dasein fristen und von dem sie ihrer Freiheit beraubt werden. Kleidung ist ein Symbol für die patriarchale Gesellschaft, in der Frauen klein gehalten werden und nicht studieren oder Berufe ergreifen dürfen. Kleidung hält sie klein. Kleidung macht sie unmündig.
Quellenkritik und Kleidung

Der historische Kontext dieser Klischees ist komplex. Im Kern stecken misogyne Weltbilder, die bis ins 20. Jahrhundert oft von medizinischen Fehlschlüssen unterstützt wurden, zum Beispiel die Annahme, dass als weiblich erachtete Körper schwach seien und das Korsett zum Stützen unweigerlich bräuchten, um nicht krank zu werden, dass das Korsett aber gleichzeitig sehr schädlich sei, Organe und Rippenbögen zerdrücken und seine Träger_innen töten könne. Genauso stellen sexistische Karikaturen, die sich über eitle, unbescheidene „Frauenkleidung“ lustig machen, historische Mode natürlich als übertrieben aufwendig, ausladend und unpraktisch dar. Nichts davon entspricht tatsächlich gelebtem Alltag, sitzt aber fest in unseren Köpfen, weil es bis heute in historischen Medien so gezeigt wird.
Wie so oft mangelt es hier an ausreichender Quellenkritik: Ein medizinisches Paper von 1880, das das Korsett vom misogynen Weltbild der Epoche gefärbt dämonisiert, ist keine neutrale Quelle. Eine Karikatur von 1859, in der eine Frau mit dem riesigen Reifrock in der Tür steckenbleibt, ist keine neutrale Quelle. Beides sagt deutlich weniger über tatsächliche Kleidung einer Epoche aus als über die oft kritischen Frauenbilder der Epoche. Deutlich bessere Quellen sind die differenzierteren Berichte von Menschen, die tatsächlich diese Kleidung trugen, und vor allem auch die erhaltenen Kleidungsstücke selbst, die wir heute oft sogar digital im Internet erforschen können, weil viele Sammlungen und Museen sie online zugänglich machen, in Bildern, Research Papers und Videos.
Die nötigen Informationen um historische Kleidung deutlich weniger reißerisch und dafür authentischer darzustellen, werden also so einfach zugänglich wie nie zuvor an die Hand gereicht. Wieso also finden wir weiterhin Schilderungen von schmerzhaften Korsetts, sperrigen Reifröcken und generell unbequemer Kleidung in historischen Medien? Wieso erwarten wir sie geradezu? Die Lösung ist recht einfach: „Kleidung als Gefängnis“ oder „Kleidung als Symbol für das unterdrückende Patriarchat“ ist ein sehr bildhaftes, simples Stilmittel, um die Unterdrückung weiblicher Figuren darzustellen, ohne zu tief in tatsächliche soziale und politische Strukturen einer Epoche greifen zu müssen. Es werden selten systematische Missstände aufgegriffen, die sich teilweise bis heute durch unsere Geschichte ziehen, denn es ist leichter mit plakativen Symbolen wie diesem zu arbeiten.
Die Verurteilung der Weiblichkeit

Dieser (Pseudo)-Feminismus hat im Genre so weit um sich gegriffen, dass man kaum noch einen Roman ohne diese Inhalte findet, ist aber längst nicht so harmlos, wie es auf den ersten Blick wirken mag. Denn das Rebellieren gegen die bösen, von einer patriarchalischen Gesellschaft aufgezwungenen Kleider, die einen nur zurückhalten, mag auf den ersten Blick fortschrittlich wirken, ist bei genauerer Betrachtung allerdings alles andere als das: Oft geht damit eine deutliche Ablehnung des als feminin Wahrgenommenen einher, denn Frauenfiguren, die sich für Mode, Kleidung und Trends interessieren, werden oft als Antagonistinnen dargestellt. Sie sind das negative Spiegelbild der bescheidenen Heldin, die in schlichten, „praktischen“ Kleidern studieren möchte. Oft sind es auch nicht Väter oder Ehemänner, die das dämonisierte Korsett anreichen, sondern als eitel und streng beschriebene Mütter und Gouvernanten.
Diese Verteufelung des mit Weiblichkeit Assoziierten ist nicht neu und taucht in der westlichen (Kleider-)Geschichte immer wieder auf. Man darf sich die Entwicklung von Frauenrechten nicht linear vorstellen: Die Feminismusgeschichte ist kein stetig nach oben verlaufener Strahl, sondern schlägt über die Jahrzehnte hinweg Wellen, hat Tief- und Höhepunkte. Auf einen Höhepunkt, also eine Epoche, in der selbstbewusste, kluge Frauen, die am öffentlichen Leben teilnehmen, idealisiert werden, folgt oft ein Tiefpunkt, der deutlich konservativere Ideale mitbringt und Frauen als Hausfrauen und Mütter in die häusliche Sphäre verbannt. So folgt auf den Höhepunkt um das Jahr 1810 nach und nach der Tiefpunkt der 1840er Jahre, dann wiederum ein Höhepunkt, der in den 1890ern beginnt und sich in den 1920ern steigert, bevor der nächste Tiefpunkt in den 1950er Jahren gipfelt.
In diesem wellenartigen Auf und Ab des Kampfes um Frauenrechte lassen sich viele der negativen Klischees zu historischer Kleidung begründen, denn wann immer „die Frau“ als kollektives, soziales Konstrukt selbstbewusster wurde und mehr öffentlichen Raum einnahm, kam es zu scharfer Kritik an diesem Selbstbewusstsein, an ihrer Eitelkeit und an ihrem schillernden Auftreten – Symbolisiert durch ihre übertriebene, unpraktische Kleidung wie zu große Reifröcke oder zu enge Korsetts. Aus Eitelkeit, so hieß es, würden diese bemitleidenswerten, verblendeten „Modeopfer“ sogar das infame Korsett tragen, das ihnen schadete! Verurteilt wurde hier jedoch im weitesten Sinne der Versuch von Selbstbestimmtheit: Frauen, die in großen Reifröcken um 1860 auf der Straße unterwegs waren, anstatt unsichtbar im Haus zu bleiben, nahmen Platz ein, der zuvor Männern vorbehalten gewesen war.
Tatsächlich findet man genau dieses Bild in vielen „lustigen“ Karikaturen über Krinolinen und Tournüren der 1850er bis 1880er Jahre: Eitle Frauen versperren anständigen Männern mit ihren Röcken den Gehweg, bringen sich selbst und andere in Bedrängnis oder sogar in Gefahr und müssen dann von ebenjenen anständigen Männern errettet werden. Doch vermeintliche Eitelkeit und Interesse an Trends und Mode waren besonders ab den 1860ern ein Weg für Frauen, die eigene Individualität trotz dem Nachhall der sehr biederen 1840er Jahre, die auf unsichtbare Bescheidenheit setzten, auszudrücken. In Gesellschaften, in der Frauen sehr wenig Entscheidungsgewalt zugestanden wurde, waren Mode und das eigene Erscheinungsbild einer der Bereiche, in denen das ausdrücklich erlaubt war: Was ich trage, drückt aus, wer ich bin. Die Verurteilung dessen begleitet uns spätestens seit dem 19. Jahrhundert.
Kleideretikette: Zusammenhalt und Ausgrenzung
Kleidung ist mehr als eine Notwendigkeit des Klimas, besser als ein Zustand des Komforts, höher als Eleganz oder Zivilisation. Kleidung ist der Index des Bewusstseins, der Beweis unserer emotionalen Natur. Sie enthüllt, klarer als Sprache ausdrücken kann, das innere Leben von Herz und Seele eines Volkes, und auch die Tendenzen des individuellen Charakters. – Sarah Josepha Hale (Schriftstellerin und Aktivistin), 1866
Natürlich bedeutete Kleidung für die Menschen der Vergangenheit jedoch noch mehr als das: Kleidung verbindet bis heute, sie ist – und war – ein wichtiger Bestandteil von Kulturen und Subkulturen. Kleidung war vor Beginn der Fast-Fashion-Kultur, die im späten 19. Jahrhundert durch neue technische Produktions- und Vertriebsmöglichkeiten einsetze, vor allem aber auch Statussymbol: Wer in Europa, Nordamerika und auch in den kolonialisierten Gebieten der Welt die neusten Trends aus Paris trug, gehörte zur „besseren Gesellschaft“ oder hatte zumindest die Mittel dies vorzutäuschen. So hängt Kleidung auch viel mit sozialem Stand zusammen, denn als es in den späten 1800er Jahren zum ersten Mal trendige Mode „von der Stange“ im Kaufhaus zu kaufen gab, wurde sie auch für ärmere Menschen erschwinglich und verwischte die zuvor klar sichtbaren sozialen Grenzen.
Egal ob arm oder reich, eine gewisse Kleideretikette galt für alle Mitglieder einer Gesellschaft und diese sah natürlich von Epoche zu Epoche und Gesellschaft zu Gesellschaft anders aus. Diese Kleideretikette ist ein weiterer Punkt, der in historischen Medien oft fehlinterpretiert wird, denn während sie natürlich mit einer Art „Zwang“ richtig angezogen zu sein, einhergeht, steht auch hier eigener Geschmack oft im Fokus: Im 19. Jahrhundert war das Ballkleid besonders für unverheiratete junge Frauen kein lästiger, von der Mutter aufgedrängter Zwang, den man für einen Abend über sich ergehen lassen musste,, sondern fast schon ein Übergangsritus: Zuvor hatte man noch Kinderkleidchen getragen, jetzt schillernde Erwachsenenmode, die oft nach den eigenen Wünschen (und natürlich neuen Trends) auf den Leib geschneidert war und einen als erwachsene Frau kennzeichnete.
Kleidung ist nicht nur im historischen Kontext politisch, sie hat immer auch soziale Bedeutung, sie drückt individuellen Geschmack und Persönlichkeit aus, sie kann einen als einer bestimmten Gruppe zugehörig markieren, sie kann aber auch ausgrenzen, wenn sie nicht einfach zugänglich ist. Vor allem ist sie im historischen Kontext aber ein wichtiges Werkzeug die eigene Individualität auszudrücken, besonders für Menschen, die dazu im anderen Rahmen kaum Chancen bekommen. Das „Pretty Housemaid„-Korsett, das eigens für Frauen im Dienstverhältnis vertrieben wurde und modisch, aber finanziell leistbar war, zum Beispiel ist kein lästiges Folterinstrument, in das Dienstmädchen gequält wurden, sondern zeichnet die Dienstmagd als vollwertiges, respektables und modisches Mitglied ihrer Gesellschaft aus. Es erlaubt ihr ein Stück Trendmode zu besitzen und verschafft ihr ein Stück solide Respektierlichkeit, die in dieser Epoche so wichtig ist.
Pariser Mode: Eine weiblich dominierte Industrie

Besonders Frauen waren jedoch nicht nur als Zielgruppe und Käuferinnen für die Modeindustrie wichtig: Für große Abschnitte der europäischen Geschichte machten Frauen Trends für Frauen – Deshalb ist die Idee von Korsett und Kleidung als patriarchaler Käfig auch so unangenehm, denn diese Kleidung ist von Frauen entworfen, hergestellt und verkauft. Ein modisches Korsett ist längst nicht nur für seine Käuferin und Trägerin soziales Kapital: Die Berufe der Schneiderin und später Modistin oder Corsetière boten Frauen aus der Arbeiterschicht und dem arbeitenden Bürgertum die Chance selbstständig, also ohne Einfluss eines Ehemanns oder Vaters, zu arbeiten und Geld zu verdienen. Als die Modeindustrie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts boomt, ist das auch für diese Frauen eine große Chance – Aber längst nicht die erste.
Obwohl viele Namen leider nicht überliefert sind, waren viele Schneiderinnen im kleineren und größeren Kreis bekannt und renommiert. Eine bekannte Schneiderin war Rose Bertin, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts am Leib der französischen Königin Marie Antoinette selbst Trends erschuf, die ganz Europa und Nordamerika erreichten, und Kleidung in ihrem Geschäft mit dreißig Angestellten verkaufte. Schneiderinnen, meist mit eigenem Ladengeschäft, waren im 19. Jahrhundert jedoch auch oft respektierte Persönlichkeiten in ihrer Stadt oder ihrem Stadtteil. Sie sind sozusagen auf Mikroebene der Vorreiter moderner Kleidungsmarken, denn meist waren in die Kleidungsstücke Labels mit ihrem Namen oder dem Namen ihres Geschäfts eingenäht. Schon vor der Epoche von Ladengeschäften und Kleidung als Industrie waren es meist Frauen, die in Heimarbeit Kleidung herstellten und auch verkauften.
Als im Paris der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die ersten Mode-Designhäuser nach modernem Verständnis entstanden und die Modeindustrie einen Boom erlebte, schaffte es nicht nur der britische Designer C.F. Worth zu internationalem Ruhm: Auch weiblich geführte Häuser wie Paquin oder Callot Sœurs waren hoch geachtet. Und während C.F. Worth die Geschäfte lenkte, arbeiteten auch in seinem Atelier und seinem Kaufhaus vorwiegend Frauen. Dieses Feld – die Modebranche – kommt in modernen Familiensagas über mutige Unternehmerinnen auffällig selten vor. Ob eine selbstständig und selbstbestimmt arbeitende und lebende Frau außerhalb von als Männerdomänen erachteten Räumen weniger interessant wirkt? Oder beißen sich Frauen als erfolgreiche, selbstständige Schneiderinnen, Designerinnen und Modeikonen zu sehr mit Ideen von Mode und Kleidung als aufgezwungenes Gefängnis?
Im historischen Roman wird das verhasste Korsett oder das als hässlich und unbequem wahrgenommene Kleid der Heldin oft von strengen Eltern aufgezwungen und erscheint wie aus dem Nichts: Es liegt plötzlich auf dem Bett oder das Dienstmädchen trägt es ins Zimmer. Selten wird darauf eingegangen, wo diese Kleidungsstücke tatsächlich herkommen, wer sie hergestellt hat, oder darauf, dass sie einem wohlhabenden Mädchen eigentlich von professioneller Hand bequem wie eine zweite Haut auf den Leib geschneidert worden wären. Eine Anerkennung der Kleidungs- und Modeindustrie als weibliche Domäne, als wirtschaftlicher Bereich, der auch nicht wohlhabend geborenen Frauen Chancen auf ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben bietet, fehlt im modernen historischen Roman genauso, wie ein Blick auf Mode, Kleidung und Trends als Ausdruck von eigener Identität und Individualität.
Der Alltag: Kleidung in Bewegung

Die Mythen von unpraktischer, unbeweglicher und manchmal sogar gefährlicher Kleidung basieren also zum größten Teil auf misogynen Vorurteilen und medizinischen Irrtümern aus dem 19. Jahrhundert, die oft unreflektiert ihren Weg in moderne Romane, Filme und andere Medien finden – und dort auch nicht selten auf moderne Klischees und Vorurteile prallen. Die Kleidung, die uns historische Medien als patriarchales Gefängnis zeigen, in dem gelitten wird, war tatsächlich die Kleidung, in der Menschen aller gesellschaftlichen Gruppen problemlos ihren Alltag meisterten. Für wohlhabende Frauen waren Reiten, Rasenspiele und Wanderungen, um 1900 auch Tennisspielen, Fahrradfahren oder Bergsteigen in dieser Kleidung meisterbar. Weniger reiche Frauen gingen ihrer Arbeit in den Fabriken, auf den Feldern, in der Fischerei oder als Dienst- und Ladenmädchen ebenfalls in Korsett und langen Röcken nach.
Die Kleidung, die uns aus heutiger Perspektive, geprägt von Klischees und Mythen in historischen Medien, sperrig, voluminös und unbequem vorkommt, war schlicht und ergreifend Alltag für die meisten Menschen vergangener Epochen. Spezifisch für Frauen stellte sie zudem oft eine Möglichkeit dar, in einer durch patriarchalische Muster geprägten Gesellschaft die eigene Individualität und Selbstbestimmung auszudrücken. Kleidung war eine weiblich dominierte Industrie, nicht nur in Heimarbeit, sondern auch im öffentlichen Raum, ob im eigenen Ladengeschäft „um die Ecke“ oder als mondäne Pariser Designerin. Dem historischen Roman fehlen Verständnis und Wertschätzung für Kleidung als Handwerk und soziales und politisches Medium, aber auch für das Herzstück dieses Artikels: Es war nicht ihre Kleidung, die den Alltag historischer Frauen einschränkte. Es waren zweischneidige Gesellschaftsmuster, die auf systematischer Unterdrückung von Frauen basierten, und ungleiche Machtverhältnisse in der Gesellschaft, im Alltag, in Ehe und Familie und vor Gericht.
Das Umleiten der „Schuld“ auf Kleidung und Mode ist zwar ein einfach anwendbares und bildliches Symbol, aber besonders kritisch, weil ausgerechnet dieser Bereich lange in der Hand von Frauen selbst lag und mit der Abwertung und Verurteilung von mit Weiblichkeit assoziierten Dingen Hand in Hand geht. Egal, wie sehr wir alten Klischees zu unbequemer und gefährlicher Kleidung einen feministischen Anstrich geben wollen – Die misogynen Ursprünge werden immer durchschimmern und ein komplexer, informierter Blick auf die soziale und politische Bedeutung von Kleidung und Modeindustrie ist immer deutlich interessanter als alte Klischees und Sexismus verkleidet als „Girl Power“.
In diesem Beitrag steckt viel Arbeit, Zeit und Recherche. Falls er dir bei deinen eigenen Recherchen weitergeholfen hat, würde ich mich über eine Nennung als Quelle freuen.
Weiterführendes:
Cox, Abby: Fast Fashion History. The Mantua Making Trade. 2023. (Video)
Rudolph, Nicole: 100 Years of Corset History. 2020. (Video)
Żebrowska, Karolina: How Victorian Men Taught Us to Hate Corsets. 2020. (Video)
Prior Attire: Moving in a Crinoline 1. 2016. (Video)
Beitragsbild: „Mrs Lockett Agnew“, Sir Samuel Luke Fildes, 1887-88